Pluralismus in der Medizin

Diskussionsveranstaltung
4. Dezember 2019, 19:30
Linz, Ärztekammer für OÖ, Dinghoferstraße 4

Komplementärmedizin genießt in der österreichischen Bevölkerung ein hohes Vertrauen und ist äußerst beliebt. An der Medizinischen Fakultät der JKU Linz wird den StudentenInnen das Wahlpflichtfach Komplementärmedizin angeboten. Die Medizinische Akademie OÖ bietet ab 2020 einen Lehrgang „Komplementärmedizinische Optionen in der ärztlichen Praxis“ an. In Bayern und Baden-Württemberg werden Lehrstühle für Integrative Medizin gegründet.
Im „European One Health Action Plan“ der EU Kommission wird die Minimierung des Einsatzes von Antibiotika gefordert und die Komplementärmedizin als ein potenzieller Lösungsansatz angeführt. ÄrztInnen mit komplementärmedizinischen Ausbildungen verschreiben signifikant weniger Antibiotika als rein konventionell arbeitende Kolleginnen – mit gleichem Erfolg –, und auch VeterinärmedizinerInnen benötigen in der Behandlung von Nutztieren in der Biolandwirtschaft signifikant weniger Antibiotika.
Auch die WHO fordert in ihrem Strategiepapier Traditional Medicine Strategy 2014 – 2023 ihre Mitgliederstaaten auf, die Komplementärmedizin in die jeweiligen nationalen Gesundheitssysteme aufzunehmen.
Komplemenärmedizinische Methoden können zu einer Kostensenkung im Gesundheitssystem beitragen.
Für die Veranstaltung am 04.12.2019, 19:30 in Linz haben zugesagt:
Prof. Robert Jütte, Leiter des Instituts für Geschichte in der Medizin der Robert-Bosch-Stiftung in Stuttgart, Vorstandsmitglied des Wissenschaftlichen Beirats der Bundesärztekammer Deutschland und ehemaliger Vorsitzender des „Dialogforums Pluralismus in der Medizin“, wird ein Impulsreferat zu „Komplementär- und Alternativmedizin – Chance oder (nur) Illusion“ halten. PHDDr. Mag. Christine Schauhuber von der Donauuniversität Krems wird über „Healthy Herbs – Phytotherapie im Respirationstrakt als Strategie zur Vermeidung von Antibiotikaresistenzen– aktuelle Forschungsansätze“ berichten.
Gemeinsam mit Dr. Paul Rübig (ÖVP, ehemaliger EU-Abgeordneter), Dr. Claudia Westreicher (Referat für Komplementärmedizin ÄK OÖ) und Mag. Kurt Frühwirth (Präsident der Österreichischen Tierärztekammer) werden folgende Themen diskutiert:
Methodenübergreifender Unterricht an den Universitäten
Versorgung durch komplementärmedizinische Einrichtungen
Komplementärmedizinische Heilungsmethoden als Kassenleistung
Unterstützung der Forschung im Bereich der Komplementärmedizin
Umsetzung des „European One Health Action Plan“ zur Antibiotikaresistenzproblematik

Moderation: Christine Haiden

Zugesagt haben die Gesundheitssprecher der im OÖ Landtag vertretenen Parteien Ulrike Schwarz (Grüne) und Dr. Walter Ratt (FPÖ), sowie eine Vertretung der Apothekerkammer. Angefragt wurde weiters Doz. Länger von der AGES.

Dr. Bernhard Zauner, Arzt für Allgemeinmedizin, Vizepräsident ÄKH, National Vice President LMHI
Dr. Thomas Peinbauer, Arzt für Allgemeinmedizin, Mitbegründer des PVE Haslach, Lektor für Allgemeinmedizin, Modulverantwortlicher für Komplementärmedizin an der Medizinischen Fakultät der JKU
Die Veranstaltung findet in Zusammenarbeit mit dem Referat für Komplementärmedizin der Ärztekammer für Oberösterreich, dem Österreichischen Dachverband für ärztliche Ganzheitsmedizin, der Ärztegesellschaft für klassische Homöopathie, der Österreichischen Gesellschaft für Homöopathische Medizin und der Österreichische Gesellschaft für Veterinärmedizinische Homöopathie statt.