Termin:
Dienstag, 18. November 2025, 19.30 bis 20.30 Uhr
Dauer:
1 Std. Vortrag – DFP-Punkte werden eingereicht
Teilnahmegebühren:
Mitglieder der Fachverbände: 25,00 EUR
Karenzierte, pensionierte, arbeitslose Ärzt*innen (Mitglieder): 15,00 EUR
Student*innen: 5,00 EUR
Nichtmitglieder: 30,00 EUR
Referent:
Univ.-Prof. Dr. Michael Frass
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Webinar mit Univ.-Prof. Dr. Michael Frass:
Studien zur additiven homöopathischen Therapie bei Krebs
Im Jahr 2020 erschien ein Artikel in der Fachzeitschrift “The Oncologist” über eine RCT-Studie, in der ÄKH-Vizepräsident Univ-Prof. Dr. Michael Frass und andere nachgewiesen hatten, dass homöopathische Behandlung als Zusatztherapie die Lebensqualität verbessern und das Überleben bei Patienten mit nicht-kleinzelligem Lungenkrebs verlängern kann.
Zwei Jahre später wurden schwerwiegende Anschuldigungen gegen das Forscherteam erhoben. Die Echtheit der Studie wurde angezweifelt, es war die Rede von Manipulation und Betrug. Univ-Prof. Dr. Michael Frass und seine Mitarbeiter nahmen schriftlich und in aller Ausführlichkeit zu allen Anschuldigungspunkten Stellung, durch die ihrerseits dargelegten Fakten konnten alle Vorwürfe entkräftet werden – mit dem erfreulichen Ergebnis, dass die Fachzeitschrift “The Oncologist” im September 2024 bestätigte, dass sie den 2020 erschienen Artikel nicht zurückziehen würde. Sie rehabilitierte Prof. Frass und sein Team durch einen Leitartikel, der den Wert der Studie bestätigte.
Dazu hatte eine überarbeitete S-3-Leitlinie im Mai 2024 Homöopathie weiterhin als Kann-Empfehlung bei bestimmten onkologischen Patienten aufgeführt.
In diesem mit großer Vorfreude erwarteten Webinar wird ÄKH-Vizepräsident Univ.-Prof. Dr. Frass im Detail über die drei unter seiner Leitung durchgeführten Studien zur additiven homöopathischen Therapie bei Krebs berichten sowie auch seine früheren Studien zur Homöopathie vorstellen.
Zum Inhalt des Webinars:
KrebspatientInnen leiden oft unter den Nebenwirkungen der konventionellen Medizin (frühere Bezeichnung Schulmedizin): Chemo-, Immun-, Strahlen- und/oder chirurgische Therapie belasten oft sehr. Vor allem sind der Magen und Darm, aber auch das Blutbild, Niere und andere Organe betroffen. Zudem werden KrebspatientInnen oft von schwerer Müdigkeit (=Fatigue) geplagt. Die Homöopathie kann bei Krebs als additive Therapie eingesetzt werden.
Wo kann eine homöopathische Begleittherapie hilfreich sein?
- Linderung von Nebenwirkungen der Chemo-, Immun-, Strahlen- und/oder chirurgischen Therapie
- Lösen von Blockaden
- Heilung von Zweiterkrankungen
- Wiederherstellen physiologischer Verhältnisse
Verbesserung der Lebensqualität
In einer pragmatischen Studie konnte gezeigt werden, dass mit begleitender Homöopathie die Lebensqualität von KrebspatientInnen signifikant verbessert werden konnte: Frass M, et al. Influence of adjunctive classical homeopathy on global health status and subjective wellbeing in cancer patients – A pragmatic randomized controlled trial. Complement Ther Med 2015; 23:309-17. doi: 10.1016/j.ctim.2015.03.004. Epub 2015 Mar 23. In dieser offenen Studie haben wir den Einfluss der additiven klassischen Homöopathie auf den globalen Gesundheitszustand und das subjektive Wohlbefinden bei KrebspatientInnen sowie Nebenwirkungen mittels Fragebögen untersucht.
410 PatientInnen erhielten in dieser pragmatischen randomisierten (PatientInnen wurden nach dem Zufallsprinzip entweder der Homöopathie- oder der Kontrollgruppe zugeordnet) kontrollierten Studie zusätzlich zur Standard-Krebstherapie entweder eine oder keine zusätzliche homöopathische Therapie. Vor der ersten Befragung und bei jeder Visite wurden zwei Fragebögen von den PatientInnen ausgefüllt. Die Verbesserung des globalen Gesundheitsstatus zwischen erster und dritter Visite war in der Homöopathie-Gruppe signifikant stärker (p=0,005) als in der Kontrollgruppe. Eine signifikante Verbesserung konnte auch beim subjektiven Wohlbefinden zugunsten der Homöopathie-Gruppe gefunden werden (p<0,001). Verbesserungen gab es auch bei chronischer Müdigkeit (Fatigue), Schmerzen, Luftnot und Appetitlosigkeit.
In einer weiteren Studie zeigte sich unter Doppelblindbedingungen, dass nicht nur die Lebensqualität verbessert, sondern auch das Überleben verlängert werden konnte: Frass M, et al. Homeopathic Treatment as an Add-On Therapy May Improve Quality of Life and Prolong Survival in Patients with Non-Small Cell Lung Cancer: A Prospective, Randomized, Placebo-Controlled, Double-Blind, Three-Arm, Multicenter Study. Oncologist. 2020 Oct 3. doi: 10.1002/onco.13548. Online ahead of print).
Die PatientInnen erhielten nun zusätzlich zur Chemotherapie und Strahlentherapie homöopathische Arzneimittel, die nach einem sorgfältigen Gespräch ausgewählt wurden. Die PatientInnen wurden in 2 Gruppen eingeteilt und erhielten doppelblind (= das heißt, weder Arzt noch Patient/in wussten, ob das echte oder das Scheinmedikament verwendet wurde) Homöopathie oder ein Scheinmedikament (Placebo), eine 3. Gruppe wurde lediglich als Kontrolle untersucht, ohne jegliche homöopathische Begleitung. Dabei zeigte sich bei den PatientInnen mit Homöopathie eine verbesserte Lebensqualität sowie Verbesserung des subjektiven Empfindens, weiters der chronischen Müdigkeit, Übelkeit, Erbrechen, Atemnot, Schlaflosigkeit, Appetitlosigkeit, Schmerz und Luftnot.
Selbst für die AutorInnen der Studie überraschend zeigte sich auch eine längere Überlebenszeit bei den HomöopathiepatientInnen im Vergleich zu den PatientInnen mit dem Placebo sowie zu den KontrollpatientInnen. Zwischen den PatientInnen mit Placebo und den KontrollpatientInnen bestand kein nennenswerter Unterschied. Diese nach internationalen Standards durchgeführte Studie ist in einem konventionellen Journal (The Oncologist) veröffentlicht worden. Das Gute an der Studie: Homöopathie ist wirksamer als Placebo! Homöopathie verträgt sich ausgezeichnet mit konventioneller Therapie! Die Studie wurde massiv attackiert, eine genaue Prüfung ergab jedoch die Validität.
Zusammenfassend lassen die Daten vermuten, dass eine zusätzliche homöopathische Behandlung zu einer Verbesserung des globalen Gesundheitsstatus und zu mehr subjektivem Wohlbefinden sowie der Verringerung von einigen Nebenwirkungen, die durch die konventionelle Behandlung entstehen können, führen kann.
Vorstellung des Referenten:
Univ.-Prof. Dr. Michael Frass war 15 Jahre lang Leiter der Spezialambulanz „Homöopathie bei malignen Erkrankungen“ an der Medizinischen Universität Wien, Klinik Innere Medizin I, Abteilung für Onkologie. Davor war er 12 Jahre lang Leiter der Internistischen Intensivstation derselben Klinik und hat unter anderem den österreichischen Bundespräsidenten Dr. Thomas Klestil in den Jahren 1996/1997 intensivmedizinisch erfolgreich behandelt. Er ist Vizepräsident der „Ärztegesellschaft für Klassische Homöopathie“, Präsident des „Österreichischen Dachverbandes für ärztliche Ganzheitsmedizin“, sowie 1. Vorsitzender der „Wissenschaftlichen Gesellschaft für Homöopathie“ (WissHom). Prof. Frass ist Erfinder eines Notfalltubus (Combitube®) zur Sicherung der Atemwege und zur Beatmung im Notfall, das als erstes alternatives Atemwegsgerät als Klasse IIa-Gerät in die Textbücher und Richtlinien der American Heart Association (AHA) sowie der American Society of Anesthesiologists (ASA) aufgenommen worden ist. Er ist Verfasser einer großen Zahl wissenschaftlicher Artikel sowie Herausgeber der Bücher „Homöopathie in der Intensiv- und Notfallmedizin“ und „Integrative Medizin“: Evidenzbasierte komplementärmedizinische Methoden, umfangreiches Handbuch zu Grundlagen und Methoden der Integrativen Medizin, Springer Verlag. Von 1994 bis 1998 war er Ärztlicher Leiter des Elternheims der Israelitischen Kultusgemeinde Wien (Maimonideszentrum).
Das Webinar wird aufgezeichnet und kann 3 Monate lang nachgesehen oder von Nicht-Teilnehmern innerhalb der Nachsehfrist zum Ansehen gebucht werden.